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Diesel-Dieter

An einem lauen Sommermorgen im Juni 2029 stand Diesel-Dieter auf dem Hof der „Taxizentrale Böttcher“ in Berlin. Vor ihm funkelte sein ganzer Stolz: ein Mercedes-Benz C-Klasse Diesel, den er liebevoll „Eiserner Gustav“ getauft hatte. Überall am Wagen klebten Plakate, auf denen „AfD – Alternative für Berlin und Brandenburg“ stand. Und obwohl so mancher Kollege skeptisch blickte, jubelten die Leute, die sich am Straßenrand versammelt hatten. Dieter, ein Mann mit wettergegerbtem Gesicht und einem breiten Lächeln, stieg ein. Er hatte eine Wette laufen: er würde von Berlin nach Paris fahren, ohne unterwegs zu tanken. Die Strecke, die der „Eiserne Gustav“ zurücklegen musste, war stolze 1.250 Kilometer lang. Das schien unmöglich, doch Dieter hatte seinen Tank bis zum Rand mit feinstem Diesel gefüllt.

Die Presse war auch da. Die „Berliner Morgenpost“ hatte einen Reporter geschickt, der sich über Dieters Vorhaben lustig machte. „Diesel-Dieter fährt in die Vergangenheit“, titelte er. Und auch die „Bild“ hatte mit „Diesel-Dieter – der letzte Mohikaner“ nur Hohn übrig. Doch die Leute, die Dieter mit Handys in der Hand filmten, sahen das anders. Sie feierten ihren Diesel-Dieter. Ein letztes Hupen, ein letztes Winken – dann trat er aufs Gas und fuhr los.

Seine Reise führte ihn durch Deutschland, Belgien und schließlich nach Frankreich. Überall, wo er hinkam, wurde er gefeiert. Diesel-Dieter wurde zum Symbol des Widerstands gegen die E-Mobilität. Auf den Autobahnraststätten standen die Menschen und klatschten, wenn er vorbeifuhr. Die Presse musste klein beigeben. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schrieb nun von einem „Wunder von Berlin“.

Nach tagelanger Fahrt erreichte er Paris. Völlig ausgezehrt parkte er den „Eisernen Gustav“ vor dem Eiffelturm. Der Tacho zeigte 1.250 Kilometer an. Er hatte es geschafft! Der Tank war tatsächlich noch nicht leer. Die Pariser Bevölkerung empfing ihn mit Jubel und Applaus. Was für eine Geschichte! Diesel-Dieter hatte bewiesen, dass der Diesel noch lange nicht am Ende war.

Die Fahrt des „Eisernen Gustavs“ von Berlin nach Paris, mit 1.250 Kilometern in nur 56 Stunden und 30 Minuten, war eine moderne Neuauflage einer wahren Begebenheit. Denn die Fahrt der Droschke von Berlin nach Paris im Jahr 1891 mit dem Fuhrmann Gustav, der mit 1

.200 Kilometern in 56 Stunden unterwegs war, war tatsächlich die erste Fahrt überhaupt von Berlin nach Paris.

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