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Austritt aus der Piratenpartei

Nein, ich trete nicht aus und bin auch nicht ausgetreten. Der Titel ist so gewählt, weil Suchmaschinen, die gesamten Austrittsposts finden. Der letzte, den ich gelesen habe, ist ein Stadtrat in Bielefeld 

Tja leider hat er 2011 übersehen, warum sich die Piraten gegründet haben. Progressiv alleine ist zu wenig und war nicht der Gründungsmoment. Der Name Piraten kam ja nicht von ungefähr. Was das Gründungsmoment anbelangt, haben wir unsere Themen mitnichten erreicht und dem Namen noch keine Ehre gemacht. Es sind mehr Mitglieder als Anfang 2009 als die Partei nur 0,9% hatte und auch damals war es eine Partei. Und klar als hier in München nur 5 Mitglieder waren, war es dennoch eine Partei. Da sind 8 Mitglieder in Bielefeld doch schon viel. Und ja, wir haben viele Karteileichen, aber was ist mit den sagen wir mal 300 Aktiven in Deutschland oder sind es gar mehr? Die Piraten sind nicht tot, sie sind bekämpft und niedergerungen und stecken in einer schweren Krise. Gerade jetzt könnten sie jeden gebrauchen, der der Idee wieder auf die Beine hilft. In guten Zeiten an Bord zu sein, das ist nicht schwer. Kurz vor dem Untergang an Bord zu bleiben und sich gegen einen übermächtigen Gegner mit Zähnen und Klauen zu verteitigen und vielleicht den Untergang vor Augen trotzdem weiter zu kämpfen, da zeigt sich wahre Loyalität der Idee gegenüber. Und wenn man dann sehenden Auges untergeht, dann kann man immer noch sagen, man hat alles gegeben und versucht. Zumindest ist man aufrecht untergegangen und nicht feige davon gelaufen. Die Ziele von 2006 gelten immer noch.

Ich habe in der Zwischenzeit viele Austrittsposts gelesen. Und manche Bilanzen wie der von Validom sind durchaus interessant und erzählen sehr viel über Piraten und deren Geschichte. Ich kenne solche Austrittsposts bereits aus dem Jahr 2010 zum Beispiel von Aaron König dessen http://aaron-koenig.blogspot.de/2010/05/viel-gluck-piraten.html Artikel auch auf archive.org nicht mehr zu finden ist. Wenn es danach geht sind die Piraten schon seit ihrer Gründung 2006 dem Untergang geweiht. Auch die Umbenennungsforderung besteht schon seit Gründung der Partei. Und so manch einer ist deswegen den Piraten gar nicht beigetreten, obwohl er die Ziele von 2006 vielleicht Klasse fand, aber den Namen einfach nicht mittragen konnte. Letztlich denke ich mir, dass das gut so ist. Wer keine Toleranz gegenüber den Namen Piraten hat und nicht versteht, warum die Piratenpartei Piratenpartei heißt, ist bei den Piraten letztlich falsch. Die Gründungshistorie über das Piratenbüro und dem Angriff der Contentverwertungsindustrie jene Menschen, die Ideen und Gedanken teilen wollen als Piraten zu bezeichnen, diese Gründungshistorie ist wichtig. Die Anflüge für die Piraten gibt es bereits in den 1990er Jahren des letzten Jahrtausends. Freedom for Links ist so eine Initiative von Netizens, die sich in ihrer Freiheit beraubt sahen und tatsächlich in ihrer Freiheit beraubt werden.

Es geht dabei nicht darum, die Meinung des anderen sich zu eigen zu machen. Es geht darum sich über alle Meinungen austauschen zu können. Das möglicherweise über Landes- und Staatsgrenzen hinweg. Die Sprachbarrieren und Kulturbarrieren sind schon schwierig genug. Wir brauchen in diesem Netz nicht noch zusätzlich technische Hürden. Das sind nur Daten. Das heißt nicht, dass man dem Kriminellen nicht engegentreten könnte, dass läuft dann unter dem Credo „Löschen statt Sperren.“ aber es ist dann leider auch in Kauf zu nehmen, dass die US-amerikanische Kultur etwas nicht löscht, was die deutsche Gesetzgebung nicht zulassen würde. Wenn ein Hamburger Landgericht dann ein Verbot eines Linksetzung dorthin verbietet, dann ist das ignorant und dumm. Doch wir sind schon längst im Staat dieser Ignoranz angekommen und das Netz hat seine Freiheit verloren. Der Austausch über Ländergrenzen hinweg wird von Tag zu Tag schwieriger. Ich kann zwar über einen US-Proxy mein Familienwappen im Sieber sehen, aber nicht über das deutsche Google. Eigentlich sollte ich das deutsche Google vor einem US-amerikanischen Gericht mit einer Millionenklage überziehen aufgrund solcher Filter. Das kann ich mir aber nicht wirklich leisten und irgendwie ist das freie Netz eh schon tot. Aber nachdem nun das freie Netz hingerichtet worden ist, kommt jetzt noch die Überwachung hinzu. Das Tracking ist allgegenwärtig und stimmst du dem Tracken wie bei FAZ oder Spiegel nicht zu, dann wird dir der Inhalt verweigert. Aber nur dem normalen Nutzer, der von Technik keine Ahnung hat. Gibst du dich technisch als Suchmaschine aus, dann bekommst du selbstverständlich die Inhalte zu sehen. Das ist nur eine Frage des HTTP-Headers. Die Beschränkungen gelten also für normale Menschen. Und ja, wer kriminell ist, dem haben alle gesetzlichen Massnahmen keine Grenzen gesetzt. Es ist alles aber auch wirklich alles immer noch im Netz. Jedoch dürfen kriminelle Spammer in der Zwischenzeit vollkommen anonym sein, wohingegen der normale deutsche Bürger, der irgendwo seine Meinung sagen will, mit Namen und Adresse samt Kontaktmöglichkeit im Netz stehen muss. Er erhält dafür von Spammern mehr trojanische Pferde zum Ausgleich zugesandt und wenn er zu blöd ist, dann verbreitet er den Virus auch noch. Das hat die deutsche Politik so gewohlt und fördert dies noch. Letztlich, weil die Herrschaften in Berlin nichts aber auch gar nichts vom Internet verstanden haben, fördern sie die Kriminalität und behindern den normalen Bürger.

Hat sich daran was geändert seit 2006? Nein gar nichts! Es ist schlimmer und schlimmer geworden und wird von Tag zu Tag schlimmer.

Die Piraten haben sich deswegen gegründet. Die Piraten werden zwar nicht mehr gewählt. Ist es ein Grund deswegen für unsere Ziele nicht mehr zu kämpfen?

Ich meine NEIN! Und deswegen bin ich nicht aus den Piraten ausgetreten und deswegen bin ich immer noch Mitglied bei den Piraten und genau deswegen werde ich gerade jetzt wo wir eine Nullkommapartei sind nicht austreten.

ARRRR – WE ARE FROM THE INTERNET