Ein Zug fuhr durch die zerbombten Vororte Londons. Beeindruckt durch die Zerstörungen, kamen ein Brite und ein Australier auf die Idee einen Verein zu gründen um die Intelligenz für den Frieden und zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Der Verein kam zustande, jedoch wurde es eher ein Rätsel- und Amüsierclub und klar sind nur gemessen an dem Quotienten die oberen 3 Prozent der Menschen fähig dort Mitglied zu werden. So wie man 1946 von den Gräueltaten des Krieges beeindruckt sein musste, bin ich ein Kind des kalten Krieges. Kaum war ich dort entwachsen schlitterte ich in den digitalen Krieg der Informationen. Selbst wenn wir heute sagen, wir hätten in Europa eine lange Friedenszeit, so stimmt das lediglich bezüglich des Mord und Totschlages und anderer Gräueltaten, die ihren Höhepunkt im zweiten Weltkrieg hatten. Trotz der Unvorstellbarkeiten, die damals begangen wurden, zeigte Serbien und der Kosovo, dass die Zivilisationsdecke so dünn ist, dass anscheinend jederzeit die vorhandenen kalten Kriege in das Töten von Menschen umschlagen kann. Es wird sogar noch schlimmer. Ursula von der Leyen wollte zunächst zensieren um dann, kaum ist sie Verteidigungsministerin, für Tötungsmaschinen zu plädieren. Wenn zwei gleichstarke Menschen in Urzeiten mit dem einer Steinklinge aufeinander los gingen und keiner rang den anderen nieder, dann mögen diese des Kampfes müde, möglicherweise schließlich Frieden miteinander geschlossen haben. Wenn ein Mensch einer Kampfdrohne begegnet, dann hat er nicht einmal ein menschliches Gegenüber und kann nur noch sterben. Er kann noch nicht einmal um Frieden oder Gnade betteln, er ist letztlich einer Maschine ausgeliefert, die ein Politiker geschickt hat.
Die Katastrophe ist, dass es jeweils intelligente Menschen sind, die solche Szenarien schaffen. Es ist die Intelligenz, die sich überhebt und meint in ihrem jeweiligen Denken recht zu haben. Aus denselben Gründen wurde es auch nichts mit dem Verein für den Frieden und zur Wohle der Menschheit, weil sich gerade die Intelligentesten am besten Streiten können und meinen in ihrer Überlegenheit eben überlegen zu sein. Intelligenz bedingt keine Ethik. Wer nun daher käme und meine der Durchschnittsmensch oder der Dumme sei die Lösung, der irrt. Gerade derjenige, der ständig unterlegen ist, mag sich eines Tages mit noch irrationaleren Gewalt seiner Haut erwehren und emotional gesteuert der Raserei verfallen. So mag es zum ersten Weltkrieg nur deswegen gekommen sein, weil sich der deutsche Kaiser eben minderwertig fühlte und es seiner überlegenen englischen Verwandtschaft einfach zeigen wollte.
So primitiv kann die Welt doch nicht sein, mag so manch Einer sich denken, und sie ist es wohl nicht. Doch auf der anderen Seite steht das Unverständnis. Die Barbarei des dritten Reiches passiert auf dem Hintergrund einer Gedankenwelt der Aufklärung, die im Bürgertum bekannt sein musste. Worte wie Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit waren und sind bekannt. Direkt nach dem Krieg entstand nicht grundlos eine Frankfurter Schule um Adorno und Horkheimer. Doch gerade heute habe ich das Gefühl, daß es umsonst war. Wir gerieren uns schon wieder nach einer Art und Weise, als ob die Worte alleine messbar wären. Die Natur- und Ingenieurswissenschaften scheinen die einzigen wahren Wissenschaften zu sein und die Wissenschaften, die vielleicht wirklich wichtig wären um menschliche Katastrophen zu verhindern,in die investieren wir keinen Cent. Bevor wir Geld in den nächsten Teilchenbeschleuniger investieren und als Abfallprodukt die Kampfdrohne in den Krieg schicken, sollten wir uns überlegen, wohin es mit der gemeinsamen Sache überhaupt gehen soll. Es soll eine nichteuropäische Kultur gegeben haben, die hatte einen quergelegten Stock als Tür akzeptiert und Diebstahl soll dennoch nicht stattgefunden haben. Die Maya, die gleichzeitig allerdings auch Menschenopfer gekannt haben Eine immer dickere Tür mag es dem Einbrecher zwar schwieriger machen, mag aber das grundsätzliche Problem nicht lösen. Immer mehr Daten zu sammeln um bessere Prognosemodelle des menschlichen Verhaltens zu erschaffen, löst nicht die gemeinsame Sache.