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Die Angst ist da

Schon bei der Veranstaltung am 10. Oktober 2015 wurde ich angegangen, warum ich denn auf Facebook Werbung dafür mache und wie nicht anders zu erwarten ist dies auch für den 26. Mai 2016 der Fall. Die Datenschützer und Überwachungsgegner haben Gründe gegen Facebook oder Whatsapp zu sein. Eher findet man sie auf Diaspora oder Threema. Wenn ich nun eine Demonstration organisiere, dann will ich Menschen erreichen. Das Thema  »Freiheit statt Angst« ist kein technisches Problem, sondern ein gesellschaftliches und soziales Problem.  Überwachung gehört geächtet und die Datensammelwut ebenso. Ich vergleiche es manchmal mit dem Briefgeheimnis. Es ist kein technisches Problem einen Brief zu öffnen und den Brief eines anderen zu lesen. Die Technik einen Brief zu öffnen und zu lesen und wiederzuverschliessen beherrschte man schon im 19. Jahrhundert oder davor.  Dienstleistern wie der Post war es schlichtweg verboten die Briefe zu öffnen und in der Folge war es auch der Telekom verboten Gespräche abzuhören. Es ist die juristische und gesellschaftlich Ächtung, die das Post- und Fernmeldegeheimnis herstellte. Firmen wie Facebook oder Google sind nun nichts anderes als moderne Dienstleister in den neuen Märkten des Internets. Das die Kommunikationsinhalte dort nicht sicher sind und ausgewertet werden, liegt daran, dass es nicht gesellschaftlich geächtet ist. Die Leute interessiert es in der Masse nicht.

Jene denen das bewusst ist, die meiden nun diese Dienste. Dadurch ändert sich aber der Diskurs bei solchen Diensten. Die Mehrheit wird sich untereinander bestätigen, dass das doch alles nicht so schlimm ist. Die Minderheit, die sich zu Diaspora und Threema verzogen hat, wird sich gegenseitig bestätigen, wie schlimm das doch alles ist. Die Angst ist da. Denn genau das macht die Angst vor Überwachung mit uns. Wir reden nicht mehr miteinander und untereinander, sondern nur noch in selbstbestätigenden Klüngelrunden. Die Datenschützer sind dabei im Nachteil. Leute, die auf Datenschutz keinen Wert legen, vernetzen sich wesentlich einfacher, sie versenden in CC statt BCC zum Beispiel. Facebookbenutzer wie Djs oder Models benutzen schon gar keine Mail mehr, wenn man diese Berufsgruppen erreichen will, muss man Facebook benutzen. Andere Berufsgruppen stehen auf Google, weil sie dort ihre Kontakte pflegen und den Kalender verwalten.

Die Paranoia ist unterschiedlich ausgeprägt. Ich kenne Leute, die absolut gegen Facebook sind und aber Google benutzen. Das macht eigentlich keinen Unterschied. Ob jetzt Amazon oder Apple unsere Daten sind nirgendwo sicher. Sie sind es aber nicht deswegen, weil es diese Dienste gibt, sonderen deswegen, weil es keine gesellschaftliche Ächtung des Datenmissbrauchs gibt. Die Post ist genauso unsicher aber da gibt es ja §206 und §202 des Strafgesetzbuches. Wir haben es versäumt das internet unter das gleiche Recht zu stellen und Menschen, die unsere Daten missbrauchen genauso zu bestrafen, wie wenn sie einen Brief öffnen würden.

Auf Facebook eine Veranstaltung wie die am 26. Mai 2016 zu bewerben ist wie Flyer von der Post in die Briefkästen werfen zu lassen. Aus Angst darauf zu verzichten, dort Werbung zu machen wo die Menschen sind, kann nicht die Alternative sein, schon gar nicht wenn die Veranstaltung „Freiheit statt Angst“ heißt.